Literaturausstellungen sind in der Regel keine Primärmedien der Literatur, sondern gehören zu ihren sekundären Vermittlungsmedien. Mit einer Ausnahme: Ausstellungen, die von Schriftsteller*innen selbst kuratiert werden. Die bekanntesten Beispiele für diesen Literaturausstellungstypus stammen von Jean Francois Lyotard (Les immatériaux), Orhan Pamuk (Museum der Unschuld) und Alexander Kluge (Pluriversum und Gärten der Kooperation). Im Marbacher Literaturmuseum der Moderne gab es von 2006 bis 2017 dafür eine eigene Reihe: fluxus.
Doch was kann das Medium ‚Ausstellung‘, was das Medium ‚Buch‘ nicht oder anders kann? Welche Rolle spielen der Raum, die Dinge, die Bilder, das Immaterielle (der Klang, der Film, die Atmosphäre) in diesen Ausstellungen, wie sichtbar oder spürbar ist die Literatur: der Buchstabe, die Sprache, der Text, das Schreiben, das Lesen? Auf welche Arten der ästhetischen Erfahrung zielen diese Ausstellungen? Und wie entstehen sie – werden sie noch in einem traditionellen Sinn geschrieben (etwa durch ein Storyboard) oder gemeinsam entworfen, gedacht und realisiert?
Dieser Raum wurde im Sommersemester 2024 in einem Forschungspraxisseminar an der Universität Stuttgart von Heike Gfrereis, Jelena Hedderich und Svenja Trojan skizziert. 2025 werden die Pinwände ergänzt und die ersten Gäste ziehen mit Fotos und Gesprächen ein.