Epigramme
2an der Wand
3im Gehen und Vorübergehen
4zum Sitzen
5Guerilla Poetry
6im Mund, auf der Zunge, in den Ohren
7im Untergrund
8in der Landschaft
9Lyricescape
10Pop Up
11Dive In
123-D
13für alle und viele, klein und groß
14mit Wasserglas
15aus dem Automat
16am und aus dem Himmel
17undundund ...
Außerhalb der traditionellen Orte des Literaturausstellens – Archiv, Bibliothek, Museum und Gedenkstätte – dominiert im öffentlichen Raum mit der Lyrik die kürzeste, konzentrierteste der großen literarischen Gattungen.
Dieser virtuelle Projektraum zeigt internationale Beispiele dafür und stellt sie vor dem Hintergrund möglicher Forschungsfragen zur Diskussion. Auf welche Weisen und warum zeigt sich Lyrik im öffentlichen Raum?
Weshalb ist sie selbst schon Raum? Wie kann die Lyrik als Modell unseren Blick auf die Techniken des Ausstellen verändern und damit auf die Kunstgriffe einer „interobjektiven Praxis“, welche die Dinge vorübergehend und in einem mehrfachen Wortsinn „aussetzt“ , indem sie deren normalen Gebrauch unterbricht?In Kooperation mit dem Projekt „Wir bauen eine (Lyrik-)Stadt“ vernetzt dieser Projektraum mit Praxisbeispielen und -ideen für unterschiedliche Orte und Zielgruppen Literaturveranstalterinnen und -veranstalter: „Das Gedicht gehört an jede Litfasssäule und an jede Tankstelle, auf die Friedhöfe und auf die Scheunentore, in jedes Café und in jedes Krankenhaus! Gesprochen, geschrieben, gesungen, gedruckt; zu jeder denkbaren Tages- und Nachtzeit! Wenn in heutiger Zeit eines wichtig erscheint, dann das Sprechen in Zwischentönen, das Misstrauen an die alltägliche Kommunikationssprache, das Zuhören und nicht immer nur Selbstsprechenwollen.“
Andreas Reckwitz: „Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken: Eine sozialtheoretische Perspektive“. Zeitschrift für Soziologie 32.4 (2003): 282–301, 292). Betreibe von Bismarck: Ausstellen und Aus-setzen. Überlegungen zum kuratorischen Prozess. In Busch, Katrin, Meltzer, Burkhard & von Oppeln, Tido (Hg.) Ausstellen. Zur Kritik der Wirksamkeit in den Künsten (139–156). Zürich, Berlin: diaphanes 2016.
Am 31.11. und 1.12.2024 fanden unter diesem Titel (ein Motto, das die Initiatorinnen Romina Nikolic, Simone Scharbert und Carolin Callies von der Lyrikerin Kinga Tóth geliehen haben) im Rahmen des Projektes „Poesie & Praxis“, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei, Online-Workshops mit Lyrikerveranstalterinnen und -veranstaltern aus Deutschland und aus Österreich statt, um zu überlegen, was sie gerade in kleinsten, kleineren und mittelgroßen Dörfern und Städten eint und wo sie Gemeinsamkeiten überregional stärken können, um dem Publikum die Form und die Vielfältigkeit des Gedichts nahe zu bringen. Das Ziel: Eintauchen in einen Basar der guten Lyrikideen, die nie ausgehen dürfen und die als Inspirationsquelle für alle da draußen dienen dürfen. Denn wir bauen uns gemeinsam eine lyrische Stadt!
Dazu auch Stan Lafleur: „La poésie est dans la rue – über Lyrik im öffentlichen Raum“; Claudia Benthien und Norbert Gestring in ihrem Forschungsprojekt „Public Poetry: Lyrik in Urban Space“ (direkt zum Sammelband).
Materialsammlung, Redaktion und Kontakt: Heike Gfrereis. In Verbindung mit dem Vernetzungsprojekt „Wir bauen eine (Lyrik-)Stadt“ (Initiative: Romina Nikolic, Simone Scharbert und Carolin Callies, im Rahmen des Projektes „Poesie & Praxis“, gefördert von der Thüringer Staatskanzlei, unter anderem mit Daniela Daub, Tim Holland, Krystyna Kuhn, André Schinkel, Siljarosa Schletterer, Kinga Tóth, Hans Thill und Ulrike Wörner).
Heike Gfrereis
heike.gfrereis@dla-marbach.de