In einem Literaturarchiv gibt es mehr als nur Buchstaben und mehr als nur ein einziges Schriftsystem: Es gibt Striche und Linien, Bögen und Kreise, Zahlen und Bilder, Geister-, Geheim-, Privat- und Computersprachen, die Sprachen der Farben und Papiere, der Marken und Stempel, der Spuren und Abdrücke. Das Verstehen wie das Missverstehen gehören zu diesen Zeichen und Sprachen, sowie zum Gewebe eines literarischen Textes der mehrfache Schriftsinn gehört – vom Punkt über die Welt in den Himmel – und zum Archiv das Entziffern und Rätseln, Staunen und Wundern.
Wenn Schriftstellerinnen und Schriftsteller die Codes ihrer Zeit und der Literatur aufgreifen, anwenden, weiterführen und verändern, so weil sie Texte erschaffen möchten, die Verstehensprozesse auslösen, mit denen in jeder und jedem einzelnen von uns etwas entsteht, was sonst nicht da wäre: Zeichen machen etwas mit uns. Sie lösen Handlungen, Wahrnehmungen und Gefühle aus, markieren Wege, Grenzen und Verknüpfungen, kommunizieren mit Maschinen, Menschen und anderen Wesen.
Im zweiten Teil unsere Ausstellungsprojekts #LiteraturBewegt stellen wir die Vielfalt der Zeichensysteme und ihrer Funktionen vor, die man in einem Literaturarchiv finden und erfinden kann.
vom 7. November 2021 bis 24. Juli 2022 im Literaturmuseum der Moderne. mehr
24. Juli 2022
Finissage: "Zeichen emotionalisieren" mit Lukas Diestel
Am 24. Juli um 11 Uhr im Literaturmuseum der Moderne: Lukas Diestel wandelt mittels eines Computerprogramms seine Glukosewerte in Stimmungen um und lässt daraus eine künstliche Intelligenz Gedichte generieren. Abbildung: „Wunder“, entdeckt am 11. Juli 2022 in Lukas Diestels Gedichtgrube
12. April 2022
"Zeichen faken" mit Petra McGillen und Clemens J. Setz
7. April 2022
"Zeichen prozessieren" mit Hannes Bajohr und Peer Trilcke
Am 7. April um 19 Uhr als Zoom-Gespräch:
Abbildung: „Gedicht“ mit Hannes Bajohrs automatengedichtautomat
2. März 2022
Vitali Konstantinov über Zeichensysteme
Im Rahmen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland stellt Vitali Konstantinov seinen Sachcomic „Es steht geschrieben. Von der Keilschrift zum Emoji“ vor. Beginn 19.30 Uhr, Link
2. Februar 2022
"Zeichen zeigen" mit Charlotte Warsen und Steffen Popp
Am 2. Februar um 19 Uhr als Zoom-Gespräch:
13. Januar 2022
Das Marbacher Magazin zur Ausstellung ist erschienen
96 Seiten und zahlreiche Abbildungen zum Thema Zeichensysteme in der Literatur: „Es ist eine im besten Sinn fröhliche Wissenschaft, die hier betrieben wird: klug und versponnen zugleich.“ (Stefan Kister in der Stuttgarter Zeitung) mehr
6. Dezember 2021
"Punkt-Punkt-Komma-Strich-Gesichter"
In unserer Ausstellung laden Postkarten zum Zeichen finden in den Schausammlungen des Literaturmuseums der Moderne ein – darunter ein Namensstreichbild aus einem der Briefe, die Franz Kafka an Milena Jesenská schrieb.
19. November 2021
Erstes Zoomgespräch: Zeichen diskutieren
Zum Auftakt am 19. November sprachen Josefine Berkholz, Timo Brunke und Dean Ruddock über ihre Art von „spoken word“ und deren Codes sowie das Entstehen und Archivieren gesprochener Poesie (Moderation: Heike Gfrereis). zum gekürzten Mitschnitt
12. November 2021
Vertippser und Versprecher
Auch die kleinen ver-rückten Zeichen spielen in unserer Ausstellung eine Rolle: An einer eigenen Wand haben wir die Wörter gesammelt, die uns die Autokorrektur beim Vorbereiten der Ausstellung beschert hat.
11. November 2021
Zeichen bewegen
Der Mitschnitt unserer Eröffnung ist online. Wer möchte, der kann in unserer Ausstellung auch selbst Zeichen zum Klingen bringen.
7. November 2021
Zur Ausstellungseröffnung: Zeichen bewegen
Pascal Zurek und Objekt Nr. 6
7. November 2021
Zur Ausstellungseröffnung: Zeichen bewegen
Angelika Luz und Objekt Nr. 38
7. November 2021
Zur Ausstellungseröffnung: Zeichen bewegen
Rebekka Bigelmayr und Objekt Nr. 7
4. November 2021
Aufbauimpression
… fast fertig …
3. November 2021
Zeichen am Himmel heute
3. November 2021
Aufbauimpression
2. November 2021
Aufbauimpression
3. November 2021
Aufbauimpression
28. Oktober 2021
Eröffnungsvorfreude
eingeleuchtet!
Das Ausstellungs-, Forschungs- und Veranstaltungsprojekt #LiteraturBewegt ergänzt die Schausammlung im Literaturmuseum der Moderne (Die Seele 2) und wird von Heike Gfrereis (#LiteraturBewegt 1 und 2), Gunilla Eschenbach (#LiteraturBewegt 4) und Vera Hildenbrandt (#LiteraturBewegt 2, 3 und 5) kuratiert und zusammen mit Demirag Architekten (Franziska Schmidt), Diethard Keppler und Andreas Jung gestaltet. Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen sowie freien Künstlerinnen und Künstlern sind ein fester Projekt-Bestandteil.
Unterstützung Organisation bei „punkpunktkommastrich“: Christine Baumgärtner und Janina Schindler. Volontariatsbeitrag zu „Mit Zeichen spielen“: Alina Palesch. AV-Dokumentation: Martin Kuhn. Restauratorische Betreuung: Susanne Böhme und Enke Huhsmann. Objektfotos: Chris Korner, Diana Layman und Jens Tremmel.
Gestaltung des virtuellen Raums von „punkpunktkommastrich“ in Anlehnung an die Ausstellungsgestaltung und mit dem Projektlogo von Diethard Keppler und Andreas Jung: Atelier Lohrer. Text- und Bildredaktion: Heike Gfrereis.
Heike Gfrereis
heike.gfrereis@dla-marbach.de
Vera Hildenbrandt
vera.hildenbrandt@dla-marbach.de